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Foto: © ENERGY GLOBE Foundation GmbH

Auch in diesem Jahr hat das Land Salzburg wieder die Energy Globes, den weltweit wichtigsten Umweltpreis, für innovative und nachhaltige Projekte verliehen. Den Gesamtsieg sicherte sich die ARGE Bauteilaktivierung, die nun auch auf Österreich-Ebene antreten darf. Gebäude mit bauteilaktivierten Betonbauteilen können zu Recht als "Häuser der Zukunft" bezeichnet werden. Sie arbeiten energieeffizient und bieten ein behagliches Raumklima – und das sowohl in der Heiz- als auch in der Kühlperiode. Mit Hilfe der Speicherwirkung von Beton lassen sich Umweltenergien wie Wind und Sonne oder Erdwärme gut nutzen. Die große Herausforderung dabei ist, die höchst volatilen erneuerbaren Energieformen zu speichern, um einen zeitlichen Ausgleich zwischen dem Energieangebot und dem tatsächlichen Bedarf zu schaffen.

Das Haus als Energiespeicher - von der Forschung zur Systemlösung

TBA Simulationsraum Exploration
Bauteilaktivierter Simulationsraum
Explosionsgrafik: © fredmansky

Am Gelände der Bauakademie Salzburg wird daher daran gearbeitet, Gebäude als Energiespeicher nutzbar zu machen. Dazu wurde vor einigen Jahren ein bauteilaktivierter Simulationsraum installiert. Dieser sollte weitere Forschungserkenntnisse für die Praxis bringen. Das einfach gestaltete Gebäude besteht aus massiven Stahlbetonbauteilen und wurde über Wasserrohrleitungen in ihrem Inneren aktiviert. Die Wärmezufuhr erfolgt über eine Solaranlage am Dach, die Kühlung durch Erdkollektoren. Bis zu 150 Temperaturfühler zeichneten die Daten im Simulationsraum rund um die Uhr auf. Mithilfe der Messdaten wurde ein Rechenkern entwickelt, der die Simulationsberechnung von Gebäuden als Energiespeicher durchführen kann. Mittlerweile können Gebäude mit dieser Technologie vollsolar beheizt werden. Außerdem kann jetzt auch überschüssiger Windstrom über das Haus als Speicher genutzt werden.

 

Energy Globe Salzburg 2018

2018 beteiligen sich insgesamt 183 Nationen mit über 2000 nachhaltigen Projekten am globalen Energy Globe Award. In den fünf Kategorien Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend waren Salzburger Umweltprojekte als Lösungen für die unterschiedlichsten Umweltprobleme nominiert und wurden in einer äußerst spannenden Verleihung ausgezeichnet. In der Kategorie Feuer können Projekte teilnehmen, die Energie besonders effizient verwenden oder alternative Formen nutzen. Gewonnen hat die ARGE Bauteilaktivierung, die 2011 gegründet wurde und sich aus Mitgliedern aus den Bereichen Bau und Beton zusammensetzt: den Baufirmen Kreuzberger, Hillebrand, Spiluttini und Heissenberger sowie den SSK Salzburger Sand- und Kieswerken, Moldan Baustoffe, Moosleitner Beton Salzburg, dem Zementwerk LEUBE, der Bundesinnung Bau, der BAUAkademie Salzburg, der Firma REHAU sowie der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZ) bzw. der Zement und Beton Handels- und Werbeges.m.b.H..
"Die Sieger des Energy Globe zeigen den Menschen auf vorbildliche Weise, dass Firmen, Organisationen, Gemeinden und einzelne Bürgerinnen und Bürger sehr viel zur Klimawende beitragen können. Wenn wir alle gemeinsam zahlreiche kleine, aber wertvolle Schritte setzen, schaffen wir in Summe einen großen Teil des Weges hin zu klimaneutraler Energieerzeugung im Bundesland. Wir alle tragen die Verantwortung, den nächsten Generationen eine intakte und lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Die Siegerprojekte des Energy Globe sollen möglichst viele Menschen ermuntern, dazu einen Beitrag zu leisten", so Energielandesrat DI Dr. Josef Schwaiger bei der feierlichen Gala. Die ARGE Bauteilaktivierung ist mit dem Bundeslandsieg nun auch für den Energy Globe Austria Award nominiert. Wir drücken die Daumen!

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Strahlende Sieger: Die ARGE Bauteilaktivierung und Energielandesrat Schwaiger (2. v.r.) bei den
Energy Globe Awards Salzburg. Foto: © LMZ/Franz Neumayr

Allgemeine Infos zum Energy Globe Award und zu den anderen prämierten Projekten finden Sie unter www.energyglobe.at.