Was ist Zement?
ein regional hergestelltes und verwendetes Bindemittel,
das aufgrund der hohen benötigten Mengen möglichst nah am Einsatzort produziert wird. Zement besteht aus den Rohstoffen Kalkstein und Ton bzw. Mergel, die erst gemahlen und dann hoch erhitzt werden müssen, um zum sogenannte Klinker gebrannt zu werden. Viele heimische Zementwerke sind traditionell in der Nähe von Steinbrüchen entstanden. Im Bereich der Kalkalpen stehen hervorragende Rohstoffe für die Zementherstellung in Österreich in ausreichender Menge zur Verfügung.
ein graues Pulver, das es in sich hat.
Chemisch betrachtet ist Zement ein anorganischer, fein gemahlener, nichtmetallischer Stoff, der in Kontakt mit Wasser infolge einer chemischen Reaktion (hydraulische Erhärtung) selbstständig erstarrt, erhärtet. Auf diese Weise macht er den Baustoff Beton fest, tragfähig und wasserunlöslich.
weiterlesen
Der wichtigste Bestandteil von Zement ist Klinker. Die Klinkerminerale entstehen aus den fein gemahlenen Ausgangsstoffen (Kalkstein und Ton) bei einer Temperatur knapp unter deren Schmelzpunkt. Diesen Prozess bei etwa 1.450 °C nennt man Sinterung.
Portlandzementklinker wird aus Kalkstein und Ton im Verhältnis 2:1 gebrannt. Häufig kommen diese beiden Rohstoffe als natürliches Gemisch, genannt Mergel, vor. Sie werden in Steinbrüchen und Tongruben gewonnen und zu Rohmehl verarbeitet.
Der Brennvorgang erfolgt in zwei Schritten: der Entsäuerung (Calcinierung), bei der CO2 entweicht und der Sinterung. Aus einer Tonne Rohmehl entweichen bei der Calcinierung bzw. Entsäuerung rund 340 Kilogramm Kohlendioxid, die später vom Endprodukt Beton zum Teil wieder aufgenommen werden. Beim Sintern werden die feinkörnigen Stoffe erhitzt und durch diese Temperaturbehandlung zum Bindemittel. Mit Korrekturmaterialien wie Sand, Löß und Eisenoxid wird der Brennvorgang optimiert.
Der Klinker wird wiederum fein vermahlen und mit Zumahlstoffen vermischt, um die Eigenschaften des Endprodukts an die jeweilige Anwendung anzupassen.
Als sogenannte Zumahlstoffe kommen
- Hüttensand
- getemperte Tone
- Flugasche
- und Gips
zum Einsatz. Durch das Mischen dieser Bestandteile erhält der fertig gemahlene Zement bestimmte Eigenschaften.
ein Produkt, bei dessen Herstellung CO2 freigesetzt wird und an dessen Dekarbonisierung laufend gearbeitet wird.
Die hohen Temperaturen beim Brennen von Klinker und die Entsäuerung des Kalksteins führen zu CO2-Emissionen bei der Zementherstellung. In den österreichischen Zementwerken wurde in den vergangenen Jahrzehnten konsequent in die Modernisierung der Anlagen investiert. Durch den Einsatz innovativer Technologien werden Verbesserungen für die Umwelt, die Nachbarschaft der Werke und den Klimaschutz erreicht. Bereits heute sind die heimischen Zementwerke CO2-Sparweltmeister und stellen Zement mit dem niedrigsten spezifischen CO2-Fußabdruck pro Tonne her.
weiterlesen
Die Zementproduktion und die Zemente selbst werden durch Forschung und Entwicklung in den Werken und in der VÖZ laufend verbessert.
Die heimische Zementbranche bekennt sich zum Ziel der Klimaneutralität. Der Ausstoß von Treibhausgasen soll immer weiter verringert und bis 2050 das Ziel der Klimaneutralität in der gesamten Zement- und Betonwertschöpfungskette erreicht werden, von der Herstellung über Bau und Betrieb bis zum Recycling. Die Roadmap wurde durch die VÖZ 2020 bis 2022 erarbeitet.
In modernen Zementwerken wird Energieeffizienz gelebt, der Produktionsablauf laufend optimiert und kein Grad Wärme verschwendet. Die Abwärme aus dem Drehrohrofen wird zum Trocknen und Vorwärmen der Ausgangsstoffe genutzt, einige Zementwerke koppeln ihre Abwärme als Fernwärme aus und versorgen benachbarte Gemeinden damit.
das Bindemittel für den natürlichen Baustoff Beton.
Beton ist der meistgenutzte Baustoff weltweit. Er besteht aus Sand bzw. Kies, Wasser und Zement.
Ein Kubikmeter Normalbeton enthält:
