Es ist in diesen Tagen wahrlich eine Kunst, sich nicht aufzuregen – über die Energiepreise, über die stockenden Klimaschutzbemühungen, über die hochpolitischen Zusam-menhänge, die nun klar und deutlich werden. Alles ist Politik – alles ist Kunst – und eine Frage der Kultur. Wenn Albrecht Schröder, Chef der Albertina, die bis dato äußerst erfolgreich wirtschaftete, berichtet, dass ihm im Jahr 2000 die Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf einem von außen nicht sichtbaren Teil des alten Gebäudes verboten wurde, kann man den Kopf schütteln, fassungslos sein – und hoffen, dass längst ein Umdenken bei den Verantwortlichen passiert ist. 19 Grad als angestrebte Raumtemperatur ist für das Personal recht wenig – aber auch für den Besucher, so er länger als eine Minute vor einem Kunstwerk verweilt. Strom und Wärme selbst zu erzeugen, ist für Gebäude aus dem 19. Jahrhundert schwer. Schließtage kommen für Schröder nicht infrage, der Schaden wäre enorm. Doch wer soll zuerst gefördert werden in diesen kritischen Zeiten? Die Haushalte, die Kunst und Kultur – die Industrie?
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