Herausforderungen für Tiefbau

TESConcrete

Transformation der Energieversorgung: Eine Schlüsseltechnologie stellen unterirdische Großwasserwärmespeicher zur kurz-, mittelfristigen und saisonalen Speicherung von Wärme in Fern- und Nahwärmenetzen sowie Anwendungen in der Industrie dar.

Als eine der bedeutendsten offenen Fragen sind die notwendigen neuartigen konstruktiven Problemkreise, welche sich mit dem Spezialtiefbau, der Interaktion des Bauwerks mit dem Untergrund, i.e. der Bodenmechanik, sowie der Herstellung von Fertigteilelementen aus hydraulisch gebundenen Werkstoffen ergeben. Um dem Standort Österreich eine zeitnahe Strategie zur Bewältigung der erarbeiteten Problemkreise zu bieten, werden in einem hoch qualifizierten und interdisziplinären Team kritische Fragestellungen identifiziert und Konzepte für zukünftige Bauweisen erarbeitet.

Abdichtungsebene aus Hochleistungsbeton

Im Fokus steht hier vor allem die Entwicklung einer geeigneten multifunktionalen Abdichtungsebene aus Hochleistungsbetonen, die Dimensionierung einer passenden Wärmedämmung sowie die thermomechanische Belastung auf die Konstruktion und den Untergrund aufgrund der Erwärmung des Speichermediums.

In einem Konsortium aus führenden PartnerInnen der österreichischen Forschung und Industrie werden Machbarkeitsstudien zu den erwarteten Problemkreisen eines unterirdischen Heißwasserspeichers erarbeitet, um interdisziplinäre Problemstellungen in der Planungsphase zu identifizieren.

Im Anschluss werden Versuchsobjekte sowie Simulationen zu den entwickelten Konzepten in den jeweiligen fachspezifischen Arbeitsgruppen hergestellt bzw. durchgeführt. Dies beinhaltet z.B. Permeabilitätsprüfungen und Dauerhaftigkeitsuntersuchungen der Hochleistungsbetonrezepturen, Materialprüfungen zur Lebensdauer von Abdichtungsmaterialien sowie Simulationen der zu erwartenden thermomechanischen Lastfälle in der Bodenmechanik.

Einheitliche Bauweise ermöglichen

Durch eine ganzheitliche Betrachtung von Forschung und Industrie zur Realisierung von Großwärmespeichern ist es möglich, diese in einer Weise zu konzipieren, die die Anforderungen an die Betontechnologie, Bodenmechanik und Konstruktion so weit erfüllt, dass eine einheitliche Bauweise zur Wärmespeicherung in Österreich ermöglicht werden kann. Nicht nur werden Kombinationen von Rohstoffen für Hochleistungsbetone eingesetzt, welche für diese Problemstellung noch nicht zum Einsatz gekommen sind, weiters sind die erarbeiteten und identifizierten Problemkreise und zugehörigen Lösungen für in Österreich typische Geologien zum heutigen Zeitpunkt noch nicht untersucht worden.

RÜCKFRAGEN:
Mag. (FH) DI Dr. Stefan KRISPEL*
Zement und Beton InformationsGmbH
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