Dank seiner hohen Dichte und Wärmeleitfähigkeit eignet sich Beton ideal zur Speicherung und Abgabe von thermischer Energie. Diese Eigenschaften nutzt die TBA: In massive Betonbauteile, gut geeignet sind die Geschoßdecken, werden Rohrleitungen integriert, durch die je nach Bedarf warmes oder kühles Wasser fließt. So wird die Decke selbst zur effizienten Flächenheizung oder -kühlung, komfortabel und effizient zugleich.
Nachhaltig heizen und kühlen
Der Energiespeicher Beton mit TBA funktioniert als selbstregulierendes System, das Energie gleichmäßig speichert, abgibt oder aufnimmt. Das schafft nicht nur ganzjährig ein angenehmes Raumklima – ohne Zugluft oder Temperaturschwankungen – sondern ermöglicht auch die effektive Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Optimal zum Kühlen ist die Kombination mit Geothermie, auch (überschüssige) Energie aus Sonne und Wind kann im Beton gespeichert und bei Bedarf genutzt werden.
Breitentest für Bauteilaktivierung
Um die Möglichkeiten dieser Technologie besser zu verstehen, hat das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) im Jahr 2020 ein österreichweites Monitoring in Auftrag gegeben. Ziel war es, belastbare und vergleichbare Messergebnisse zu gewinnen, den aktuellen Wissensstand zu erweitern und wertvolle Erkenntnisse für künftige Projekte zu sammeln. 6 auf Österreich verteilte Gebäude hat das interdisziplinäre Team – bestehend aus AEE – Institut für Nachhaltige Technologien, e7 energy innovation & engineering, hacon GmbH, IFZ – Interdisziplinäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur, FIN-Future Is Now und der Fachhochschule Salzburg – University of Applied Sciences – untersucht. Neben der technischen Analyse wurden auch die Erfahrungen und Einschätzungen von Investor:innen, Planer:innen, ausführenden Betrieben und Nutzer:innen systematisch erhoben.
Die wichtigsten Ergebnisse aus vier Jahren Forschung:
- Thermisch aktivierte Bauteile (TAB) sind Teil hocheffizienter Systeme zum Heizen und Kühlen
- Der Raumkomfort und die Nutzerzufriedenheit sind ausgezeichnet, wie auch die Befragungen gezeigt haben
- Die Kosten sind wettbewerbsfähig und TABs entwickeln sich zum bevorzugten System in dicht besiedelten städtischen Gebieten in Österreich, derzeit besonders in Wien
- Die Speicherflexibilität wird noch immer nicht ausreichend genutzt – hier fehlt es häufig an Wissen über die richtige Regelung
Die Ergebnisse des Monitoringprojekts wurden auch beim Online-Seminar des IEA Energy Storage Technology Collaboration Programme IEA ES Task 43 „Storage for renewables and flexibility through standardized use of building mass“ vorgestellt, die Präsentationen sind hier zum Download verfügbar.
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