Für die Sicherheit im Straßenverkehr sind die Griffigkeit und damit die Oberflächenstruktur der Fahrbahnoberfläche wesentlich. Durch Einsatz der in Österreich entwickelten Waschbetonoberfläche für Betonstraßen können die Anforderungen hinsichtlich der hohen Griffigkeit eingehalten werden.
Aus wiederholten Messungen der Griffigkeit zeigt sich, dass die günstigen Fahrbahneigenschaften der Waschbetonoberflächen auf Freistrecken über verhältnismäßig lange Zeiträume weitgehend konstant erhalten bleiben, während aus den gleichen Messungen eine Veränderung der Griffigkeit bzw. unterschiedliche Griffigkeit in Tunnelstrecken (auch unter Grünbrücken) zu beobachten ist. Dies gilt sowohl für Neubautunnelstrecken als auch für Tunnelstrecken, die bereits mehrere Jahre in Betrieb sind. Dabei ist in der Regel ein abrupter Griffigkeitsabfall beim Tunnelportal zu beobachten.
Probenahme für Detailuntersuchung |
Im Rahmen dieses Projektes sind topografische und chemische Analysen an Fahrbahnproben geplant, die weiterführend mit Griffigkeitsuntersuchungen verknüpft werden. Dadurch erfolgt eine Eingrenzung bestehender Hypothesen und maßgeblicher Einflüsse auf die Fahrbahngriffigkeit (z. B. Nachbehandlungsmittel, Verschmutzung, Tunnelfarbe, natürliche Verwitterung usw.). Das Ziel der Untersuchungen besteht darin, einerseits das Griffigkeitsniveau von Neubau-Tunnelstrecken zu steigern und andererseits das Griffigkeitsniveau von Tunnelstrecken im Betrieb länger aufrecht zu erhalten.
Die Problematik stellt sich sehr komplex dar, Neubau und Betrieb werden getrennt beleuchtet. Die Untersuchung der ausgewählten Tunnelstrecken erfolgt hinsichtlich:
- Auswirkung unterschiedlicher Nachbehandlungsmittel im Tunnel und auf Freistrecken und deren Abbau durch unterschiedliche Abwitterung (UV-Strahlung), aber auch unterschiedliche Feuchte- bzw. Verdunstungsverhältnisse im Tunnel
- Bautechnischer Parameter bei der Herstellung wie Ausbürstzeitpunkt, Art und Anwendung der Nachbehandlungsmittel bzw. Betonzusätze
- Verschmutzungsphänomenen bei Neubauten z. B. durch Arbeiten an der Tunnelinnenschale (Verkleidungen, Anstriche usw.) und Wiederverschmutzung nach erfolgter Reinigung durch Rußpartikel im Nanobereich von Dieselfahrzeugen, den Abrieb von Reifen sowie die regelmäßige Reinigung der Tunnelinnenschale
- Temperaturverwitterung aufgrund jahreszeitlich bedingter Temperaturschwankungen mit dem Wechsel der Sonneneinstrahlung, Frosteinwirkung, chemischen Verwitterung durch sauren Niederschlag bzw. den Wegfall der natürlichen Bewitterung im Tunnel
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