Die europäische Gebäuderichtlinie will in naher Zukunft sogenannte Nearly Zero Energy Buildings bereits als Standard ausweisen. "Der Speicherung erneuerbarer Energien wie Sonne oder Wind kommt daher eine besondere Bedeutung zu", eröffnete Dr. Reinhard Schretter, Geschäftsführer der Schretter & Cie GmbH & Co KG und Vorstandsmitglied der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ), das "Expertenforum Beton" in Innsbruck.
Warum die thermische Bauteilaktivierung für die Nutzung erneuerbarer Energien prädestiniert ist, erklärt Bauphysiker DI Dr. Klaus Kreč: "Selbst bei stark schwankendem Wärmeangebot verändert sich aufgrund des sehr großen Wärmespeichervermögens von Beton die Oberflächentemperatur nur sehr langsam. Die erforderliche Wärmeabgabeleistung kann bereits mit sehr niedrigen Heizmitteltemperaturen erreicht werden." Dass die zukunftsweisende Technologie funktioniert, bestätigt die wachsende Anzahl an Bauten mit Bauteilaktivierung. Bei der neuen Firmenzentrale des Sportartikelherstellers Salewa, eines der größten Bauvorhaben in Südtirol (über 350.000 m3 Gesamtbauvolumen), konnte durch eine optimierte Bauform, eine gute Wärmedämmung und dem gezielten Einsatz von Verschattung und Sonnenschutzglas der Gesamtenergieeinsatz für Heizung und Kühlung auf ein Minimum reduziert werden. "In meinem Büro fühlt es sich an wie im Sommer auf der Alm im Schatten eines Baumes", berichtete der Bauherr über das nachhaltige Energiekonzept zufrieden. Energieexperte Harald Kuster von FIN – Future is now, Kuster Energielösungen stellte mit seinem Energiekonzept für zwei Mehrfamilienhäuser in Salzburg unter Beweis, dass Heizen und Kühlen mit Beton längst nicht mehr nur im Industrie-, Büro- und Gewerbebau "State of the art" ist.
In unserem Tagungsband finden Sie alle Vorträge und weitere bauteilaktivierte Gebäude:
Tagungsband Expertenforum Energiespeicher Beton, Innsbruck, 20154 MB