Im 22. Wiener Gemeindebezirk entsteht derzeit eine Wohnhausanlage, die eine urbane Alternative zum Reihenhaus mit Garten darstellt. Das Besondere daran: Hier wird erstmals die Thermische Bauteilaktivierung (TBA) zum Heizen und Kühlen im sozialen Wohnbau eingesetzt.
Mit Wind und Beton gegen den Klimawandel: In Wien entsteht das erste soziale Wohnbauprojekt mit Thermischer Bauteilaktivierung (TBA) zum Heizen und Kühlen. Foto: © MA 20/A. Kromus |
"Die Wohnungen werden mit Erdwärme geheizt und erstmals im Sommer auch gekühlt, die Wärmepumpe wird mit Überschuss-Windstrom betrieben. Für eine 70 bis 80 m2 große Wohnung sollte die Jahresrechnung für Heizung, Kühlung und Warmwasser unter 300 € betragen, solche niedrigen Energiekosten unterstützen leistbares Wohnen", freut sich Direktor Johann Gruber, Obmann vom Bauträger Neues Leben. Die Technologie der TBA ist denkbar einfach, die Bauteile aus Beton werden über eingebaute Rohrsysteme aktiviert, in denen je nach Heiz- oder Kühlzweck warmes oder kaltes Wasser fließt. Die Wärme für Beheizung und Warmwasser wird über Sole/Wasser-Wärmepumpen in Verbindung mit Erdwärme-Tiefensonden erzeugt. Ein Windstrom-Lastmanagement sorgt dafür, dass der Strom zum Betrieb der Wärmepumpen weitestgehend aus Überschussproduktion stammt. "Um den Anteil erneuerbarer Energien weiter steigern zu können, braucht es einfach funktionierende, langlebige und kostengünstige Speichermöglichkeiten wie die Thermische Bauteilaktivierung, dazu eine intensive Zusammenarbeit von Projektbetreiber, Nutzer und Ausführungsplaner und den Mut, solche innovativen Projekte wie MGG22 zu unterstützen", ist Roman Prager, Projektverantwortlicher beim Windkraftbetreiber WEB, überzeugt.
Erfahren Sie mehr über das System und den Einsatz der Thermischen Bauteilaktivierung beim Projekt MGG22 in dem Kurzfilm aus der Infothek des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT):
Weitere Informationen zum Projekt MGG22 finden Sie in unserer Presseinformation und unter www.mgg22.at.