Immer mit vollem Elan dabei: Sebastian Spaun im Heizungskeller des Bildungscampus Liselotte-Hansen-Schmidt in der Seestadt Aspern.

 

Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, VÖZ, hat heuer ein besonderes Jubiläum: 25 Jahre in der VÖZ. Beständigkeit in seiner Laufbahn, Kontinuität und Zielstrebigkeit bei der Umsetzung einer nachhaltigen Zukunftsvision für eine Branche im Umbruch und umfassende Kompetenzen in Umwelttechnik und Kreislaufwirtschaft zeichnen ihn besonders aus.

Schon früh begleiteten Spaun die Themen Nachhaltigkeit und Innovation. An der Universität für Bodenkultur Wien studierte er Kulturtechnik und Wasserwirtschaft. Nach vier spannenden Jahren in der Abfallwirtschaft startete Spaun 1998 seine Karriere bei der VÖZ als Leiter der Abteilung Umwelt & Technologie. Sechs Jahre später, 2004, wurde er stellvertretender Geschäftsführer von Felix Friembichler, damals Geschäftsführer der VÖZ. Friembichler begeisterte den jungen Boku-Absolventen für die damals vorwiegend im Bürobau eingesetzte Bauteilaktivierung, mit der Beton als Energiespeicher genutzt werden kann. Spaun fing sofort Feuer und vertiefte sich in die Materie. Gemeinsam trieben sie mit ersten Pilot-Projekten im Wohnbau die Erfolgsgeschichte der sich heute etablierenden Technologie maßgeblich voran. „Ich habe gleich gewusst, der Jungspund kann was und vor allem bringt er den nötigen Ehrgeiz und die Zähigkeit mit, die es in der Bauwelt braucht, Themen mit eiserner Konsequenz zu verfolgen. Sein Umwelt-Know-how war natürlich perfekt und kam genau zur richtigen Zeit. Wir diskutierten heiß über Emissionszertifikate – er dachte längst einen Schritt weiter. Darüber hinaus habe ich Sebastian Spaun als lernbegierigen Teamplayer erlebt, zugleich aber immer sorgfältig abwägend, wann welche Botschaft von wem kommen muss. Ich freue mich sehr über diesen ,Geburtstag` – und verfolge natürlich nicht ohne Stolz die Erfolge wie auch die bereits erreichten Meilensteine für Klimaschutz, Umwelt und die Dekarbonisierung der Zementbranche. Kein einfaches Unterfangen, aber seine Argumente sind fundiert und unschlagbar. Ich wünsche der VÖZ und ,ihrem` Chef alles Gute und weiterhin viel Erfolg und Power für die kommenden Herausforderungen.“
Im Zusammenhang mit dem Erkennen des Potentials der Bauteilaktivierung probierten Spaun und Friembichler im Vorlauf auch erste Erdwärmeprojekte. Bei einer Veranstaltung in Telfs lernten sie Energie-Pionier Harald Kuster kennen. Mit ihm wurden die ersten Pilotwohnanlagen umgesetzt. Es folgten intensive Jahre, immer im Austausch mit Wissenschaft und Forschung. „Aber dass wir über die Decke heizen und kühlen, haben wir durch Harald Kusters Erfahrung gelernt.“ Wichtig war Friembichler ebenso der Zusammenhalt und das Engagement des Teams: „Frank Huber von Zement und Beton organisierte zahlreiche Veranstaltungen und trommelte das Thema Bauteilaktivierung und Speicherfähigkeit von Beton.“

 

Unermüdlicher Netzwerker

Anfang 2015 übernahm Spaun die Geschäftsführung der VÖZ und startete damit eine langfristige Neuausrichtung. Schon damals betonte er: „Klima-, Energie- und Umweltpolitik sind für die Industrie und insbesondere für die Zementindustrie die Herausforderung der nächsten Jahre und müssen im europäischen und globalen Kontext betrachtet werden.“ Sein Statement war mehr als eine Vision. Sebastian Spaun ist seither für sein Engagement weit über Österreichs Grenzen hinaus bekannt, seine Weitsicht wird nicht nur in der eigenen Branche, sondern ebenso von den Stakeholdern verschiedenster Branchen und Sektoren wie auch von Politik und NGOs hochgeschätzt. Vertrauen und Glaubwürdigkeit hat er sich durch unermüdliches Netzwerken, den Aus- und Aufbau von Wissen, mit neuen Kontakten und durch die Pflege von beständigen Partnerschaften erarbeitet. Er ist Vorstandsmitglied der Österreichische Bautechnik Vereinigung (ÖBV), war stellvertretender Präsident der Austrian Cooperative Research (ACR) sowie im Advisory Board des Thinktanks Re-Construct. Durch seinen Blick über den Tellerrand und seine Fähigkeit, auch bei Kritik offen Rede und Antwort zu stehen, ist er auch bei Journalist:innen ein beliebter Gesprächspartner.

 

Langfristige Neuausrichtung

Transparenz ist ein Anspruch, den er nicht nur an sich selbst stellt, sondern auch in der VÖZ von Anfang an forciert hat, um die Kompetenz der Zementbranche wie auch deren Glaubwürdigkeit bei Nachhaltigkeitsstrategien und Klimaschutzzielen zu vermitteln. Dazu zählt etwa die freiwillige Umsetzung eines Nachhaltigkeitsberichts und die Veröffentlichung entsprechender Kennzahlen, die bereits seit 2004 jährlich publiziert werden. Mit dieser Initiative ist die VÖZ im Vergleich zu anderen Branchen federführend und stärkt die Authentizität ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Genau deshalb ist Spaun auch das Thema Forschung, Entwicklung und Innovation besonders wichtig. 2013 wurde die Smart Minerals GmbH von der TU Wien und der VÖZ als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gegründet. Spaun war von einer gemeinsamen, unabhängigen und praxisnahen Forschungsinstitution von Anbeginn begeistert. Smart Minerals bietet innovative anwendungsorientierte Forschung wie auch Prüfung und Inspektion auf höchstem Niveau.

Im Zentrum der Forschung stehen vor allem neue Zemente, Bindemittel- und Baustofftechnologien sowie Bauverfahren und der Einfluss von bauchemischen Produkten auf Baustoffeigenschaften. Forschungsprojekte laufen zum Nachweis der Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit von Beton, zum Thema klinkerarmer Zemente und neuer Zementausgangsstoffe (getemperte Tone) u. a. m. 2023 gestartet wurde das Projekt CarboRate, bei dem ermittelt wird, wie viel CO2 Beton unter unterschiedlichen Bedingungen wieder aufnehmen kann.

Weitsicht und Zukunftsorientierung zeigt die VÖZ aktuell in ihrer Roadmap, die die Klimaschutzziele der Zementindustrie bis zum Jahr 2050 transparent und faktenbasiert beschreibt.

Seine Freizeit verbringt der Salzburger am liebsten mit seiner Familie und beim Sport – da gibt’s kaum eine Aktivität, welche ihn unter freiem Himmel in der Natur und am Wasser nicht fasziniert. 

 


25 Jahre Sebastian Spaun | VÖZ   
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