Die Garage Grande in der Deinhardsteingasse im 16. Bezirk steht nicht nur für Langlebigkeit und Robustheit von Beton, sondern ist auch ein Best-Practice-Beispiel für die Zwischennutzung eines Objekts.
In dicht verbauten Stadtteilen wie Ottakring fehlt es oft an Platz abseits der eigenen Wohnung, um Ideen umzusetzen, kreativ zu sein oder für nachbarschaftliche Aktivitäten. Wie man ungenützte Fläche sinnvoll nutzen kann, zeigt die Garage Grande in Ottakring. Die Hochgarage aus den 1970ern wurde nach vielen Jahren Leerstand an die Ulreich Bauträger GmbH (UBT) verkauft. Diese propagiert das Konzept "Zwischennutzung" und stellt seit Jahren geeignete Projekte karitativ dafür zur Verfügung. Die Win-win-Situation – wertvolle Fläche, die nicht ungenutzt bleibt für den Bauträger und spannende Projekte für das Grätzl – hat dabei oberste Priorität. Als die Gebietsbetreuung um die Nutzung des Projektes bei UBT anfragte, wurde nicht lange gezögert und die Garage für das Projekt unentgeltlich adaptiert. Seither bietet der Bau aus Beton 2.500 m² Raum für Kreativität und Begegnungen. Bis heute werden alle nicht verbrauchsabhängigen Kosten vom Unternehmen getragen. Organisiert und koordiniert wird die Zwischennutzung und Bespielung der ehemaligen Parkgarage von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (kurz GB*), einer Service-Einrichtung der Stadt Wien.
Vielfältiger Raum für gutes Klima
Steht man vor der Garage Grande fällt zunächst die netzartige Grafik an der Fassade auf. Dabei handelt sich es um ein Kunstprojekt von David Reumüller, das im Zuge KÖR – Kunst im Öffentlichen Raum Wien gefördert wurde. Das Muster wurde aus dem Fenster eines Nachbarhauses auf die Fassade projiziert und von Reumüller und seinem Team nach Einbruch der Dunkelheit aufgemalt. „Green for Cities“ gestaltete außerdem einen „Lehrpfad für Fassadenbegrünung“. Ganz nach dem Motto: Ideen für das Stadtklima von morgen entstehen in einer Garage von gestern. Die Garage ist sozialer Treffpunkt für die Nachbarschaft, mit Urban Gardening, DIY-Werkstatt, für Veranstaltungen und Ausstellungen wie auch für Sport und Spiel. Rasch haben sich diverse Kulturvereine und auch ein Reparaturcafé angesiedelt. Vieles ist in der Garage Grande möglich: Möbel bauen, Fahrräder reparieren, Gemüse und Kräuter pflanzen und noch vieles mehr. Gemeinsam verbessern die Beteiligten das Mikroklima im Stadtteil und fördern den sozialen Zusammenhalt – so entsteht gutes Klima auf allen Ebenen. Auch eine Bienenzucht gib es in der Garage Grande. Im Juli 2020 zogen 30.000 Bienen in zwei Bienenstöcken in das stillgelegte Parkdeck ein. Die fleißigen Bienen sammeln fortan im Umkreis von drei Kilometern auf Balkonen, in Gärten, Parks und auf Dachgärten Nahrung. Imker Daniel Mittendorfer kann feinsten Stadthonig ernten. Vorteile von Bienezucht in der Stadt: „Die Stadt ist ein idealer Lebensraum für Bienen. Da hier in der Regel weniger Pestizide eingesetzt werden und die Bienen in den vielen Höfen, auf Balkonen und Terrassen eine hohe Diversität an Blühpflanzen vorfinden, weist der Stadthonig sogar eine höhere Qualität auf als Honig vom Land.“, so Mittendorfer.
Neuer Wohn- und Lebensraum
Nach Baustart soll laut Eigentümer Hans Jörg Ulreich ein ökologisch nachhaltiges Wohnprojekt am Standort entstehen, mit viel Begrünung und Freiflächen und einem Mix aus Eigentums- und Mietwohnungen. „Es entsteht neuer, ökologisch nachhaltiger Wohnraum, der im Grunde nicht das Zwischennutzungsprojekt ablöst, sondern vielmehr aus der - dank des Projekterfolgs längst vergessenen - Garagenruine neuen Wohn- und Lebensraum schafft.“, so Ulreich. Ulreich Bauträger verwendet Stahlbeton nicht nur im Neubau, sondern auch bei der Althaussanierung. Dabei liegen die vielen Vorteile des Baustoffs auf der Hand: „Über Jahrzehnte unserer Bau- und Sanierungstätigkeiten hinweg hat sich das Material bewährt in seiner Dichtheit, Speichermasse, mit den flexibleren Spannweiten, sehr gutem Schallschutzwert und der guten Stabilität (Statik), um nur einige Vorteile zu nennen. Auch wesentlich und oft in Vergessenheit gerät, dass Beton zu 100 Prozent recyclebar ist und zu unseren bewährtesten Baustoffen gehört, wenn wir nur an das Pantheon denken.“, so Hans Jörg Ulreich.
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